Anwendungsgebiete und Kontraindikationen

Tapeverbände finden im Bereich der Rehabilitation und Sportmedizin breite Anwendung. Beispiele für konkrete Anwendungen finden Sie in unserem praktischen Teil. Gewisse Verletzungen dürfen allerdings nicht mit einem Tapeverband behandelt werden, sondern bedürfen der kompletten Ruhigstellung. Generell gilt, dass Tapeverbände erst nach kompletter diagnostischer Abklärung angelegt werden dürfen.

Allgemein sind Tapeverbände bei folgenden Zuständen kontraindiziert:
großflächige Hautverletzungen
Offene Wunden mit Infektionsgefahr
diagnostisch nicht abgeklärte Verletzungen
allergische Hautreaktionen auf das Tapematerial

Bei Verletzungen von Knochen, Sehnen und Muskeln ergeben sich folgende Kontraindikationen:
Knochenverletzungen
Knochenbrüche mit Fehlstellung
Ermüdungsbrüche
Bandausrisse mit Knochenbeteiligung
Verletzungen der Sehnen oder des Kapsel-Band-Appparat
komplette Kapsel-Bandrisse
Sehnenabrisse
ausgekugelte Gelenke
Muskelverletzungen
Muskelfaserrisse
massive Muskelquetschungen
große Muskelhämatome
stark blutende Muskelverletzungen


Grundregeln beim Tapeverband

  1. Eine optimale Haftung des Tapes wird auf trockener und sauberer Haut erreicht. Stark behaarte Körperstellen sollten vor Anlegen der Verbände rasiert werden.
  2. Tapes dürfen niemals ringförmig unter starker Spannung angelegt werden. Störungen der Durchblutung und Abschnürung der betreffenden Körperteile wären die Folge.
  3. Die Tapestreifen werden entfernt vom zu unterstützenden Bereich angesetzt, kreuzen oder umschließen ihn und enden dann wieder entfernt von diesem Bereich. Bei parallel verlaufenden Tapeverbänden sollten sich die einzelnen Streifen zu ca. 50 % überdecken.
  4. Tapestreifen sollten den Körperformen folgen, da sie nur so optimal ihre stutzende und schätzende Wirkung entfalten können. Vermeiden sie die Bildung von Falten. sie können zu Druckstellen führen.
  5. Beim Tapen von Muskeln muß auf genügend Bewegungsspielraum geachtet werden. Der Patient darf den Verband nicht als unbequem empfinden.
  6. Nach legen des Tapeverbandes stets die Funktion überprüfen. Bei prophylaktisch angelegten Tapes auf strammen Sitz achten, da während der Aufwärmphase des Sportlers ein Teil der Tapefunktion verloren geht.